Um jungen Spielern, wie Juricic, Lohr, Paar oder Tataraga, Spielpraxis zukommen zu lassen, verzichteten im Vorfeld erfahrene Sieggaranten, wie Fresl, Nuhn, Pohl, Schake und Wiemann auf ihren Einsatz und das trotz der wunderschönen blauen Trikots, die Lars und Thomas besorgt hatten.

Zu den lieblichen Klängen von Rammstein erwärmten sich des Faruks Schergen. Einige neue Gesichter in der zweiten Mannschaft, wie Jakub, Gerrit, Holger und Matthias, warfen für mich die Frage auf, ob die auch alle beim Training erscheinen? Die Antwort gab mir Thomas prompt: „Ja, ja, … ähm, nein!“.

Robert stellte rechtzeitig fest, dass auch zur zweiten Mannschaft Ordner anwesend sein müssen. Die dazugehörenden Binden waren diesmal nicht die Geflügelten mit Geruch. Nach einer Schweigeminute ging es los. Twistetal in himmelblauen Trikots, die etwas halbhomosexuell anmuteten, dagegen wir, in unseren neuen, männerblauen Trikots, besorgt von Thomas und Lars, die brachiale Gewalt ausstrahlten. Trotz unserer sensationellen Trikots ging der Gegner nach einer Minute mit 0:1 in Führung. Es dauerte bis zur dritten Minute bis alsbaldvater Rico der Ausgleich gelang. Nachdem es nach fünf Minuten 1:3 stand glichen wir nach acht Minuten zum 4:4 aus. Beau Becker wurde leider ein wunderschönes Tor, passend zu seinem wunderschönen Trikot, abgepfiffen. Der darauf folgende 7-Meter wurde leider nicht verwandelt.

Apropos Björn. Er gehört neben Toni, Dirk und mir (Dieter) zu den vier attraktivsten Männern in den Reihen des VfB. Aber mit diesem Trikot, besorgt von Lars und Thomas, sieht dieser Mann - der nur aus Muskeln zu bestehen scheint - wie ein Abbild aus der griechischen Mythologie aus. Noch geiler, noch begehrenswerter. Danke dafür! Danke Lars! Danke Thomas!

Apropos attraktiv. Was hatten wir Spieler, Trainer, Betreuer und Zuschauer wieder mal für ein Glück. In Lothar's Garage teilte sich das überaus gut aussehende und kompetente, in ihrem jugendhaften Aussehen auch gerne schon mal für Schwestern gehaltene, Zeitnehmer- und Sekretärspaar Anamarija und Marina Mustapic, die Plätze am Offiziellentisch. Man munkelt, dass die Auszeitkarten nur dafür benutzt wurden, um den Damen heimlich Handynummern zustecken zu können.

Zurück zum Spiel: In der 15. Minute sorgte ein Prinz-Harry-Double das erste Mal dafür, dass wir in einen Drei-Tore-Rückstand gerieten. Genau dieser Harry, für seine Skandale aus Funk und Fernsehen bekannte Royal, sorgte schon vor dem Spiel für Aufsehen, als er sich halbnackt bei irgendwelchen dubiosen Streichelspielchen mit einem Mitspieler dem Publikum präsentierte. Wie Rico sich demnächst als Vater fühlen wird, bekam Matthias "The Bulldozer" Paar, unsere fleischgewordene Werbeikone vom General Reiniger, zu spüren.

Das ein um das andere Mal hingen kleine Twistetaler, mal zu zweit, mal zu dritt schreiend an ihm und bettelten um seine väterliche Zuneigung. Manchmal etwas zu dolle, was immer wieder zu Strafwürfen führte, die der nächste zukünftige Vater Toni siebenmal sicher verwandelte. Die beiden Neulinge Hooolgeeer Höpckeee und Gerrit Desel, die zum ersten Mal das extrem gut aussehende blaue Trikot tragen durften, trugen sich kurz vor Ende der ersten Halbzeit auch noch in die Torschützenliste ein. Bei einem Tempogegenstoß, eingeleitet von Martin, fischte Faruk den mit schneebedeckten Ball aus gefühlten vier Meter Höhe mit einer Hand aus der Luft, spielte ihn auf den freilaufenden Gerrit und der verwandelte den eben noch eisigen Schnellball zu einer heißen Kanonenkugel und versenkte ihn in des Gegners Maschen.

Eine Auszeit, drei Sekunden vor Halbzeit, kam für uns etwas zu spät. Halbzeitstand 12:14.

Bankweisheiten erster Teil: Matthias war in der dritten Minute schon froh, dass das Spiel so langsam ist. Nach acht Minuten bat Davor Thomas darum, mal ein wenig auszurasten. Nur eine Minute später urteile Davor, das Twistetal tatsächlich Handball spielen kann. Auch wieder, vom heute sehr wortgewandten Davor kam die Erinnerung an den Schiri, der heute fast kaum die Gastmannschaft bevorteilte, dass Weihnachten doch erst in zwei Monaten sei.

Kabinengeflüster: Laut Ansage von Faruk war lange nichts verloren. Mehr Konzentration aufs Spielfeld und weniger zum Sekretärstisch, mehr Emotion und Körpersprache und eine vorübergehende 5-1-Deckung sollten zum nötigen Erfolg führen. Einhellige Meinung: „Wir schaffen das!“

Die zweite Halbzeit begann wie die erste mit einem Tor für Twistetal. Die Frage "Behle, wo ist Behle?" beantwortete Robin Behle selbst, indem er das 15. Tor für Twistetal knipste. In der 39. Minute schaffte die Mischung aus Faruk und Toni „Vuletaraga“ den erneuten Ausgleich zum 17:17. Als Holger dann einen Twistetaler Baum fällte und dieser in einem See aus Schweiß und Tränen zu Boden ging, überschlugen sich die Ereignisse.

Erst gab es eine 2-Minuten-Strafe und dann musste ein Wischer her. „Er“ kam, sah und siegte. Allen Anwesenden stand der Mund weit offen.

Gordan "Gogo" Suton! Elfengleich in einer Mischung aus Nadja Comaneci und Ninja Turtle, legte er die zu marschierenden 36 Meter zum Ort des Geschehens in Sekundenschnelle zurück. Eine Rolle vorwärts, ein Strecksprung, eine Radwende und der bekannte Handstandabroller ließ die Anwesenden in Verzückung geraten. Den Wischer dabei immer am Mann wie ein Majorettenstab. Dass der Boden danach nicht nur sauber, sondern rein war, war Ehrensache. Welche Frau wünscht sich nicht auch einen solchen Putzteufelskerl nachhause?!

Mit stehenden Ovationen wurde er von der Platte verabschiedet. Leider setzte sich Twistetal danach wieder mit zwei Toren zum 18:20 ab. Nachdem Gerrit erst das 19:20 erzielte, holte er nur 100 Sekunden später auch noch einen Strafwurf heraus, den Toni zum 20:20 sicher verwandelte. In der 47. Minute gelang Matze, die erste und einzige Führung für den VfB II an diesem Tag zum 21:20. Die Strafe folgte kurze Zeit danach, als er für zwei Minuten das Feld verlassen musste. Dann begann eine Phase des Versuchs hoher Schauspielkunst auf beiden Seiten. Es endete in einer Art Väter der Klamotte. Teilweise wurden die Schmerzensschreie schon vor der Feindberührung ausgestoßen, teilweise stürzten Spieler, wie durch Zauberhand berührt. Teilweise ganz lustig, aber musste nicht sein.

Als zur 55. Minute beim Spielstand 22:24 niemand mehr eingewechselt werden wollte - was ist das für eine Einstellung meine Herren??? - wechselte sich Davor selbst ein. Wieder brach ein ohrenbetäubender Jubel auf der Tribüne aus. Leider lagen wir nach der einmaligen Führung immer mal wieder mit zwei Toren zurück. Als Behle in Minute 57:35 zum 24:26 einlochte, dachte wohl schon mancher, dass es das jetzt gewesen sei. Zwar erzielte Faruk 58:09 noch den Anschlusstreffer zum 25:26, doch Twistetal war in Ballbesitz.

Wieder überschlugen sich die Ereignisse.

Erst ließ sich Faruk zur Minute 58:52 eine 2-Minuten-Pause geben. Dann wurde der darauf folgende Freiwurf, wie so oft an diesem Tag, sensationell von Martin aus der Ecke gefischt. Ballbesitz VfB, 59:30 Auszeit. Faruk hatte genug Zeit sich Gedanken zu machen. Wegen der Unterzahl ... ohne Torhüter in Angriff gehen ... durchspielen und sicherer Torwurf ... bloß nicht zu früh. Gesagt, getan. Der Ball wurde tatsächlich durchgespielt und Sekunden vor Schluss ließ Holger die Kugel im Netz zappeln. Sekunden zu früh. Blitzschnell schnappten sich die Hellblauen den Ball, führten regelgerecht den Anwurf aus und warfen ihn zielgenau Richtung leeres VfB Tor.

Dann spielte sich alles wie in Zeitlupe ab. Der Ball flog, die Schlusssirene ertönte und wie aus dem Nichts erschien, eingehüllt in einen Lichtkegel, Rico "Air" Radtke. Er schraubte sich hoch und höher. Sein Berg aus Muskeln hob ab in Richtung Hallendecke.

Es schien, als ob nicht nur Red Bull sondern auch Blue Shirt, übrigens besorgt von Thomas und Lars, Flügel verleiht. Mit seinen, zum Glück ungeschnittenen, Fingernägeln spitzelte er das Unglück, in Form des Balles, nur Millimeter am leeren Tor vorbei.

Unentschieden!!!                                              

Ein klarer Punktverlust für Twistetal, denn heute war das Glück mit den Hübscheren. Das Spiel hatte teilweise A-Klassen-Niveau. Was machen diese Teams in der C-Klasse?

Bankweisheiten zweiter Teil: Diskriminierung durch den sportlichen Leiter. Sein Ausruf "Ich bin trocken!", sollte wohl der Mehrheit ein Zeichen zum Entzug geben. Die Chance auf die Frage "Was heißt FLACH auf Kroatisch?" eine richtige Antwort zu bekommen steht bei 50:50. Ruft man dem entsprechendem Spieler das falsche Wort zu, kann das zu Komplikationen führen. "Hose bis unter die Achseln, Trikot da noch rein und von Mutti noch ‘ne Scheibe Wurst vom Wilke, so muss das sein!" entfleuchte es einem meiner Mitspieler, als ein kleineres Vergehen nicht geahndet wurde.

Fazit: Extrem gute Torhüterleistungen auf beiden Seiten. Schönere Trikots und das mit Abstand beste Betreuerteam auf Seiten des VfB führten zur Punkteteilung.

In alphabetischer Reihenfolge: Alex Lohr (nur ein Gegentor), Faruk Tataraga (10/1), Rico Radtke (2), Martin Weighardt (unglaubliche 24 Paraden), Jakub Koziatek (1/4), Toni Vuleta (8/7), Stefan Weighardt (2/2), Dennis Klingmann (2/3), Mattias Paar (1), Davor Juricic (7/2), Holger Höpcke (2), Gerrit Desel (3), Lars Uffelmann (8/7), Björn Becker (9/9), Thomas Wiemann (A-Klasse), Jonas Nöchel (B-Promi). Verantwortlich für den Text: Dieter Schake (Kategorie C)